Vorab mal ein paar Gedanken zum Begriff "Roboter"
Für mich sind Roboter einfach mehr oder weniger intelligente Maschinen, die menschliche Arbeit ersetzen. Ich habe Jahrzehnte meines Lebens an Entwicklungsprojekten gearbeitet, deren Ziel Rationalisierung, sprich Ersatz von menschlicher Arbeitskraft war. Einige der Maschinen hatten daneben auch zum Ziel, die Qualität der hergestellten Produkte zu erhöhen. Bei keinem meiner Projekte dachte jemand an den Begriff "Roboter".
Die Entwicklung der Menschheit zeigte schon immer in die Richtung, sich die Arbeit zu erleichtern, zuerst durch die Hilfe von Tieren (Pferde hier, Elefanten in Asien), dann von andern Menschen, die man nicht als gleichwertig betrachtete (schwarze Sklaven) und schliesslich Maschinen. In der Textilindustrie (siehe
Usterbrand 1832) mit dramatischen Folgen. Die Freisetzung von Arbeitskräften in Europa hatte eine riesige Auswanderungswelle in die USA zur Folge.
In der heutigen Zeit ist die aktuelle Gefahr weniger, dass Dienstleistungen wie Putzfrauen/männer und Coiffeure/se durch Maschinen ersetzt werden. Die Gefahr kommt für viele Berufe aus der Computer/Software-Ecke. Computer haben neben neuen Funktionen welche Menschen gar nicht erbringen könnten, auch sehr viele Arbeitsplätze wegrationalisiert (von der Barrierewärterin bis zum Buchhalter).
Die Automatisierung brachte der Schweiz wieder die Vormachtsstellung in der Uhrenindustrie zurück.
Aus "
Die Strategie eines Weltmarktführers am Erfolgsbeispiel Swatch"
Industrie zurück, Wertschöpfung zurück, Arbeitsplätze nicht zurück.
Arbeitsplätze werden heute und in Zukunft verloren gehen, vor allem im Bürobereich. Kein neues Problem. Die Lösung kann sicher nicht darin liegen, nun Maschinen zu besteuern um das Geld an die Arbeitslosen zu verteilen. Jedes Land, das solches versuchen würde, sofern es nicht eine wirtschaftliche Insel ist, würde in wenigen Jahren bankrott gehen.
Nun zum Kerngedanken des BGE und mal weg von der unseligen 2500 Fr. Debatte. Die Grundfrage lautet doch, hat das Land, in unserm Fall also die Schweiz, die Funktion einer Gemeinschaft der hier Ansässigen?
Wenn ja, sind die Aufgaben , Rechte und Pflichten dieser Menschen anzuschauen. Es ist nun mal eine nicht wegzudiskuterende Tatsache, dass diese Menschen durch Herkunft, Genetik, Erziehung und Zufall sich sehr unterschiedlich präsentieren (gescheit, dumm, fleissig, faul, schlau, hinterlistig, kriminell, nett, hilfsbereit etc. etc.). Haben alle diese unterschiedlichsten Typen das Anrecht auf ein menschenwürdiges Dasein oder welche schliessen wir aus, deportieren sie oder bringen sie der Einfachheit halber gleich um. Auch für letzteres könnte man sicher eine Maschine entwickeln, die das kostengünstig und diskret besorgt.
Sagt man ja zu einer solchen Gemeinschaft, so kann man deren maximale Wohlfahrt anvisieren, unabhängig von Arbeitsplatzdiskussionen und den Funktionen der Bewohner. Vielleicht wird dieses Maximum erreicht durch ein paar gescheite Maschinen und 70 % Arbeitslose. Die Krux ist nun, wie MF richtig schreibt, die Art der Verteilung dieses Volkseinkommens. Und genau diesen Punkt lässt die Initiative offen.
Man kann sich nun natürlich fragen, warum die Dummen und Faulen auch etwas von der volkswirtschaftlichen Wertschöpfung haben sollen. Ein Grund könnte sein, dass die Gescheiten und Fleissigen nur darum erfolgreich sein können, weil sie in einer stabilen Umwelt ohne soziale Unruhen wirken können. Ein BGE wäre quasi eine Abgeltung dafür.