Positiv wird von den Experten zur Kenntnis genommen, dass AMS die für 2019 und 2020 geltenden finanziellen Ausblicke bestätigt hat. Die Marschroute der Österreicher stimmt also offenbar.
Da fragt man sich, wie glaubwürdig denn solche Aussagen in einem Geschäftsbericht sind. Wenn man immer noch dieser Meinung ist, müsste man jetzt AMS unbedingt kaufen und warten, bis sie sich verdoppelt und verdreifacht. Wenn nicht, dann raubt AMS bei den Anlegern noch den letzten Rest des Vertrauens.
Charttechnisch gab es allerdings schon ein paar Hinweise, dass man dem Anstieg nicht mehr so ganz trauen konnte. Man muss sich den Chartverlauf und die Bewegungen etwas mehr aus der Sicht von Käufern und Verkäufern ansehen. Man kann nicht jeden einzeln fragen, warum er kauft oder verkauft. Der Auktionsprozess besteht aus Angebot und Nachfrage. Geht es hoch, haben die Käufer ein Übergewicht und umgekeht. Je stärker es in die eine oder andere Richtung geht, umso grösser ist die Dominanz der Käufer oder Verkäufer. In einer Seitwärtsbewegung findet ein Ausgleich zwischen Käufer und Verkäufer statt.
Betrachten wir nun den Chart unter diesem Gesichtspunkt. Am 23.10. gab es ein Gap von 50 auf 42. Trotzdem hatten die Verkäufer weiterhin die Kontrolle und es ging in etwas abgeschwächter Form am nächsten Tag weiter runter. Am 25.10. dann ein Schub nach oben mit nachfolgender Konsolidierung. Die Käufer haben sich zurück gemeldet. Nun gingen die dynamischen Bewegungen weiter nach oben, nun hatten also die Käufer weiterhin die Oberhand. Selbst wer im Bereich 35-36 eingestiegen ist, war plötzlich mit 20% im Plus innerhalb von 2-3 Tagen.
1.11. Im späteren Handel aus einer Konsolidierung nach oben ausgebrochen. Das Hoch vom 23.10. (ohne Gap) übertroffen. Wow, jetzt wird Fahrt aufgenommen. Jetzt bekommen die Shorties kalte Füsse.
2.11. Gleich zu Beginn geht es zurück fast zum Tief des Vortages. Oh, da scheint sich etwas verändert zu haben. Plötzlich sind die Verkäufer wieder am Drücker.
6.11. Nochmals ein Versuch der Käufer nach oben, gefolgt von einem Tag Konsolidierung mit leichtem Abverkauf oben.
8.11. Test des obersten Teils vom Vortag, dann zurück in die blaue Konsolidierung, wo zuvor schon viel gehandelt wurde. Allerdings tieferes Hoch und Tief gegenüber dem Vortag
9.11. Ausbruch aus der blauen Zone nach unten. Wieder tieferes Hoch und Tief gegenüber dem Vortag und auch unter das TT vom 5.11. Es hat sich definitiv etwas geändert.
12.11. Ich will nicht behaupten, dass man einen solchen Absturz voraus sehen konnte, das wäre vermessen. Es war aber ersichtlich, dass sich ab dem 2.11. etwas verändert hat in Richtung nach unten.
Aus meiner Sicht ist es hilfreich, die Bewegungen etwas mehr aus Sicht der Käufer und Verkäufer zu sehen. Wer hat wo die Kontrolle im Markt, wo findet ein Shift nach oben oder unten statt und sind die Bereiche, wo vermehrter Handel stattfindet.
Im Moment sehen wir ganz rechts im Chart eine sehr lange Stange nach unten. Ausgleichsphasen findet man nur in untergeordneten Wellen. Eine grössere Konsolidierung ist nicht auszumachen. Da müssen wir also noch etwas abwarten, bis sich das Bild etwas lichtet.
Ich hoffe, dass sich der eine oder andere ein paar Gedanken macht zum oben geschriebenen.
habi