US Staatsschulden

Interessant in diesem Zusammenhang: Bevölkerungszunahme 0.5% / J. = rund 1.5 Mio. Menschen. Also müssen jedes Jahr ungefähr soviel neue Arbeit finden.
Sorry, da war ich etwas unpräzise. Im Moment steigt die Bevölkerung der USA um Rund 150'000 Menschen pro Monat. Das sind dann 1.8 Mio pro Jahr.(Knapp daneben ist auch vorbei :oops: )Das bedeutet: Wenn (Phantasiezahlen!) Deutschland vermeldet, dass im letzten Monat 50'000 Arbeitsstellen geschaffen wurden, dann bedeutet das eine Verbesserung um mehr als 50'000, weil die Bevölkerung Deutschlands rückläufig ist und ja ohnehin mehr Leute in Rente gegangen sind als Jugendliche auf den Arbeitsmarkt gedrängt haben. Schon 0 neu geschaffene Stellen wären ein Erfolg.Für die USA aber gilt: 150'000 neugeschaffene Stellen entsprechen dem Status Quo, denn um diese Zahl überschreitet die Zahl der Jugendlichen, die auf den Arbeitsmarkt drängen die Rentner, die jenen verlassen.
 
wenn die usa von 150k neuen stellen berichten. ist dass dann brutto oder netto?neu geschaffene stellen klingt für mich nach brutto. die "abgeschaffenen" stellen werden nicht ausgewiesen?

 
wenn die usa von 150k neuen stellen berichten. ist dass dann brutto oder netto?neu geschaffene stellen klingt für mich nach brutto. die "abgeschaffenen" stellen werden nicht ausgewiesen?
Immer Brutto.Fiktives Szenario: 180'000 neue Stellen werden geschaffen. 1 Mio Alte sind in Rente gegangen, 1'150'000 Junge Schulabgänger drängen auf den Arbeitsmarkt. Total gibt es jetzt 30'000 Beschäftigte mehr als im Vormonat.Was man in den USA auch noch beachten muss ist das birth-death modell.
 
Die USA haben das vierte Jahr in Folge ein Haushaltsdefizit von über einer Billion Dollar eingefahren. Der Fehlbetrag für das Ende September abgelaufene Haushaltsjahr 2012 lag bei 1,1 Billionen Dollar. Dies teilte das Finanzministerium in Washington am Freitag mit. Das Defizit sank aber deutlich im Vergleich zum Vorjahr, als die Finanzierungslücke im US-Budget noch 1,3 Billionen Dollar umfasst hatte. Das Haushaltsdefizit betrug 2012 sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) - verglichen mit 8,7 Prozent im Vorjahr. Mehr Einnahmen und weniger Ausgaben Die geringere Neuverschuldung sei durch einen Anstieg der Staatseinnahmen um sechs Prozent und einen Rückgang der Ausgaben um zwei Prozent möglich geworden. Anfang September hatte die Staatsverschuldung der USA die Marke von 16 Billionen Dollar überstiegen. Die Verschuldung ist eines der wichtigsten Themen im US-Präsidentschaftswahlkampf. Der republikanische Kandidat Mitt Romney wirft Amtsinhaber Barack Obama vor, die Staatsschulden mit einer verantwortungslosen Haushaltspolitik in die Höhe getrieben zu haben. Bei Obamas Amtsantritt 2009 hatte die Staatsschuld 10,6 Billionen Dollar betragen. Die anhaltenden Kosten der Militäreinsätze im Irak und in Afghanistan sowie der Kampf gegen die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise kamen Obamas Regierung aber teuer zu stehen. Obama legte etwa ein 800 Milliarden Dollar schweres Konjunkturprogramm auf.Quelle: swisscom http://www.bluewin.ch/de/index.php/17,6 ... sland/sda/

 
Das Thema wird anfangs 2013 akut...http://en.wikipedia.org/wiki/United_States_fiscal_cliffEndlich, kann man sagen. der Durchschnittsamerikaner scheint noch nicht so besorgt zu sein oder den Ausdruck überhaupt zu kennen...http://www.washingtonpost.com/blogs/ezr ... f-briefly/
Die Massnahmen kosten etwa 4% des GDP - die USA rasseln volle Kanne in die Rezession. Das wird kein Politiker wollen, auch der jetzt wiederwahlimmune Obama nicht. Deshalb wird das fiscal cliff in den nächsten Monaten mit vereinten Kräften von Reps und Dems zu einem Teppichrändli erodieren. Und wenn's gar nicht anders geht, wird man an der Haushaltsrechnung rumtricksen, nach dem Motto: "Wenn das Resultat nicht passt, ändere die Rechnung". Kennen wir ja von den Banken, für die man angesichts des Grauens 2009 kurzerhand die Bilanzierungregeln aufweichte. Und alles wird gut.
 
Laut einem Artikel vom Tagi glauben einiege Analysten - das für die USA ein Wirtschaftswachstum warte, nachdem der Fiscal Cliff umschifft wurde.
Ich greife - wenn's zu kompliziert wird - immer gerne auf das einfache Beispiel der isolierten Insel mit 100 Einwohnern zurück, die von Fischfang und Cocosnüssen leben. Sicherlich werden sie einen Häuptling haben, einen Arzt, den einen oder anderen Häuslebauer und auch einen Banker, der die als Zahlungsmittel verwendeten seltenen Muscheln bemalt. Aber eben: Im Wesentlichen Fisch und Cocos:Wenn sich nun abzeichnet, dass die Pro-Kopf Produktion von Fischen und Cocos zurückgeht, hat die Insel grundsätzlich mal ein Problem. Vielleicht ist die Bevölkerung zu stark gestiegen, vielleicht hat man zu viele Cocospalmen abgeholzt, das Meer überfischt oder die Fische sind wo anders hin gewandert.Auf alle Fälle muss eine Lösung her. Die könnte je nach Ursache so aussehen, dass man neue Cocospalmen anpflanzt oder grössere Boote baut mit denen man weiter aufs Meer zum Fischen fahren kann. Klingt soweit alles vernünftig.Was es nun aber gar nicht bringt ist, wenn man zusätzliche Banker anstellt, die weitere Muscheln bunt anmalen, weil man meint der Mangel an Muschel-Geld sei das Problem. :kopfwand: Die USA haben strukturell das Problem, dass sie sich in den letzten Jahrzehnten de-industrialisiert und auf die Finanzindustrie gesetzt haben. Sprich: Das Fischen überlässt man den Chinesen und konzentriert sich aufs Muschel-bemalen. Sie haben weiterhin das Problem, dass zu viel Geld - pardon, zu viele Ressourcen - verschwendet werden. Die Kriege zum Beispiel, die ungesunde Ernährungsweise, die hohe Energieverschwendung.Mittlerweile müsste doch jedem klar sein, dass mit der zusätzlichen Gelddruckerei nichts für die Wirtschaft und gegen die Arbeitslosigkeit unternommen werden kann. QE1 hat ebensowenig für Jobs gesorgt, wie QE2 oder QE3 und bei QE4 bis QEn wird das nicht anders laufen.
 
Aus diversen Artikeln habe ich die "Schuldgrenze" der USA.http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2012/09/05/Wirtschaft/USA-haben-ueber-16-Billionen-Dollar-Schuldenhttp://www.handelszeitung.ch/konjunktur/amerika/usa-durchbrechen-die-16-billionen-schuldengrenzeMit 16,39 Billionen Dollar und nun stehen wir bei 16,345...die Grenze dürfte in 2-3Wochen (evtl. am 21. :D ) erreicht sein.Was unternimmt die USA nun? Ausser die Gespräche von den Dem und Reps... Was passiert in 2-3Wochen würden hier rein Theoretisch alle Geldströme in die USA blockiert oder gibts ne Zwischenlösung um Zeit zu gewinnen?http://www.usdebtclock.org/ :dumm:

 
Was passiert in 2-3Wochen würden hier rein Theoretisch alle Geldströme in die USA blockiert oder gibts ne Zwischenlösung um Zeit zu gewinnen?
Soweit ich das der Spur nach noch im Kopf habe, haben sich die Dems und Reps bei der letzten Erhöhung der Schuldenlimite darauf geeinigt, dass automatisch Sparmassnahmen greifen sollen, wenn die Schuldenlimite nach oben durchbrochen wird.Ganz "offiziell" müssten dann entsprechend diese Massnahmen greifen, was die Wirtschaft abwürgen würde.Also muss es darauf hinaus laufen, dass man die alten Abmachungen über Bord wirft und neue trifft, soll die Wirtschaft nicht unter die Räder geraten.
 
Das makabere an der ganzen Sache ist;

[SIZE= px]Die Medizin, die Deutschland ihren Leidensgenossen in Südeuropa verschreibt um gesund zu werden, bewirkt in den USA einen Wirtschaftskollaps!!!![/SIZE] :cheers:

 
nicht nur in den USA. In Spanien und Griechenland ist ja die Konjunktur wegen dieser Sparmassnahmen ebenfalls abgewürgt. Griechenland hat BSP -20% im Vergleich zu 2007.Wenn in den USA dasselbe passiert wie in Spanien oder Griechenland, wird das ungleich gefährlicher. Denn die Amis sind bewaffnet! :schlag:

 
nicht nur in den USA. In Spanien und Griechenland ist ja die Konjunktur wegen dieser Sparmassnahmen ebenfalls abgewürgt. Griechenland hat BSP -20% im Vergleich zu 2007.
Nur mal so ne Frage, könnte man nicht sagen, dass in Griechenland das BSP so drastisch gefallen ist, weil bis 2007 das BSP künstlich durch günstige Kredite erhöht wurde? Und da dies nun bereinigt wird, erreicht das BSP nun auch wieder seinen natürlichen Stand (ohne das Doping "Kredit").
 
könnte man nicht sagen, dass in Griechenland das BSP so drastisch gefallen ist, weil bis 2007 das BSP künstlich durch günstige Kredite erhöht wurde?
Teilweise sicher. Ich formuliere es anders: Das was man damals zu viel ausgegeben hat muss nun eingespart werden. Analogie: Du hast Jahrelang 100 verdient und 110 ausgegeben also kannst Du jetzt nur noch 90 ausgeben bis die Schulden bezahlt sind. Das Problem dabei: Jetzt bist Du handlungsunfähig und kannst Deiner Arbeit gar nicht mehr nachgehen.
 
Obama hat einen Weg gefunden, wie er weiter Schulden machen kann, ohne die Schuldengrenze anzuheben:

Ohne den Umweg über die NotenbankOder auch nicht: Präsident Obama hat nämlich eine Geheimwaffe entdeckt. Ein obskurer Gesetzesparagraf (31 USC Paragraph 5112) erlaubt dem Finanzministerium, Gedenkmünzen aus Platin in eigener Regie zu prägen, also ohne den Umweg über die Notenbank, das US Federal Reserve System (Fed) wählen zu müssen. Normalerweise ist nur das Fed berechtigt, Geld zu schöpfen. Die Gedenkmünzen sind als Ausnahme gedacht, um Kriegsveteranen zu ehren, beispielsweise.Doch das Gesetz schreibt nicht vor, welchen Wert die Münze haben muss. Das hat Konsequenzen: Das US-Finanzamt kann offenbar völlig legal eine Gedenkmünze aus Platin in unbegrenzter Höhe prägen lassen, beispielsweise im Wert von einer Billion Dollar. Diese Münze kann es danach beim Fed gegen Staatsanleihen im gleichen Wert eintauschen und damit die laufenden Rechnungen begleichen. Die Regierung wäre damit wieder liquid. Das Fed seinerseits müsste in diesem Fall die Münze so lange in seinen Tresoren aufbewahren, bis die Regierung sie mit Steuergeldern wieder zurückkauft.
Quelle, bzw. ganzer Artikel findet Ihr unter: http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/amerika/Eine-Platinmuenze-als-Wunderwaffe/story/28233954
 
Mir macht die wirtschaftliche Lage der USA schon Sorgen und ich mach mir so meine Gedanken. Was passiert wenn es mit den USA weiter bergab geht? Ich will ehrlich gesagt gar nicht dran denken :wand:

 
Mir macht die wirtschaftliche Lage der USA schon Sorgen und ich mach mir so meine Gedanken. Was passiert wenn es mit den USA weiter bergab geht? Ich will ehrlich gesagt gar nicht dran denken :wand:
Nominal werden die USA und Japan immer ihre Schulden begleichen können (im Gegensatz zu europäischen Staaten, die von der EZB abhängen) durch Geld drucken, nur wird die Währung massiv an Wert verlieren.
Kurz: Sowohl USD als auch JPY werden in den nächsten 5-10 Jahren wohl massiv an Wert verlieren in Relation zu relativ stabilen Währungen wie dem CHF.

 
Die USA bleiben fürs Erste flüssig: Der Senat stimmte am Donnerstag mit breiter Mehrheit einem Gesetz zu, wonach [SIZE= px]das Schuldenlimit von derzeit 16,4 Billionen Dollar (12,3 Billionen Euro) bis zum 19. Mai ausgesetzt wird[/SIZE]. Bereits kürzlich hatte das Abgeordnetenhaus einen entsprechenden Antrag durchgewunken. Präsident Barack Obama hatte bereits klargemacht, dass er das Gesetz unterschreiben werde.

Damit ist die Zahlungsfähigkeit der Regierung in Washington zunächst gesichert. Das Gesetz erlaubt dem Finanzministerium, sich bis Mitte Mai weiter Geld für die Begleichung von Rechnungen zu leihen, obwohl das selbstgesteckte Kreditlimit ausgeschöpft ist.

Sinn der Verlängerung ist es, Zeit zu gewinnen: Regierungslager und Opposition haben so etwas mehr Spielraum für Verhandlungen, um sich auf notwendige Etatkürzungen zum Abbau der Schulden zu einigen. Die 16,4 Billionen Dollar US-Schulden entsprechen 100 Prozent der jährlichen Wirtschaftskraft.

Erst zum Jahresende hatten sich die Parteien eine erbitterte Haushaltsschlacht geliefert. Erst in letzter Minute einigten sie sich am Neujahrstag und konnten so massive Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen ("Fiskalklippe") verhindern.

 
Eine lange Liste http://www.whitehouse.gov/sites/default ... st07z3.xls

Nicht ganz aktuell aber schöne Grafik:

debt-limit-us-presidents.gif


 
US-Grossstadt Detroit erklärt sich bankrott

Detroit ist pleite: Die Grossstadt, die als Herz der Automobilindustrie bekannt ist, hat sich für bankrott erklärt. Dies geht aus juristischen Dokumenten hervor. Detroit ist das bisher grösste Gemeinwesen der US-Geschichte, das Bankrott anmelden musste.

RATING: Moody's droht den USA nicht mehr mit Herabstufung

Die Ratingagentur Moody's droht den USA nicht mehr mit der Aberkennung ihrer Topbonität. Der Ausblick für das Rating wurde von "negativ" auf "stabil" angehoben, teilte Moody's am Donnerstag in New York mit. Gleichzeitig wurde die Bestnote "AAA" bestätigt. Moody's hatte im August 2011 den Ausblick für das Rating auf "negativ" gesetzt.

Die Defizite im US-Haushalt seien zuletzt rückläufig gewesen, begründete Moody's die Entscheidung. Es werde von einer weiteren Besserung ausgegangen. So dürfte im Jahr 2013 das Haushaltsdefizit von 7,0 Prozent im Vorjahr auf 4,0 Prozent sinken

Das Wirtschaftswachstum ist laut Moody's zwar noch moderat. Es bescheunige sich aber stärker als bei vergleichbaren Staaten mit der Bestnote (z.B. Deutschland). Der Schuldenstand dürfte im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung bis zum Jahr 2018 schneller sinken, als dies noch im August 2011 angenommen worden sei.

Allerdings seien auf längere Sicht weitere Konsolidierungsmassnahmen notwendig, schreibt Moody's. Ansonsten könnten die Defizite wieder steigen und das Rating erneut gefährdet werden.

Konkurrent Standard & Poor's hatte vor zwei Jahren das Rating der USA auf "AA+" gesenkt. Allerdings hat S&P den Ausblick im Mai von "negativ" auf "stabil angehoben. Bei Fitch haben die USA noch die Bestnote allerdings mit negativem Ausblick.

Ist für jeden etwas dabei :)