Das ist wie wenn man frisch verliebt ist, da kann man nicht die Finger voneinander lassen. Das lässt ebenfalls nach mit der Zeit. Genauso ist es mit dieser Angst oder "Psyche". Ich trade schon so lange und so große Positionen, dass ich total abgestumpft bin, ich hab da kein Adrenalin mehr und auch keine Freude mehr, wenn ich was gewinne.
Die Sachen die mich bewegen, für die habe ich keinen Gesprächspartner. Das meinte ich mit "lassen wir das".
Hoi TH,
Aus der Distanz zum Trading, in einem wunderschönen abgelegenen Haus in der Provence, bei klarem Sternenhimmel könnte ich eine Menge dazu schreiben.
Vor einem Jahr hatte ich einen ähnlichen Thread begonnen:
Ich hatte nach dem wirklichen Grund gegragt,
weshalb jeder von Euch überhaupt tradet.
Die Resonanz war fast Null.
Zugegeben - es hatte damals möglicherweise überheblich und grossspurig geklungen, als ich schrieb, wie langweilig das Trading eigentlich ist.
In einem Optionsforum brachte ich den Satz:
"Short Trading mit Optionen ist etwa so spannend, wie der Wäsche auf der Leine beim Trocknen zuzuschauen"
Für viele bedeutet Trading eine Art Lotterie. Ein Spiel mit Spannnung und Unsicherheiten.
Das Wort "mitfiebern" tauchte sogar öfters auf, sobald jemand einen Trade einging.
Für viele, vielleicht für die meisten, bedeutet Traden einen zusätzlichen und vor allem gewünschten Adrenalinschub als Abwechslung vom Alltag.
Irgendwann nach zehn oder fünfzehn Jahren lässt das nach.
Ich vergleiche es mit einem Taxiunternehmer (Mir ist dieses Metier wegen eines Freundes gut bekannt)
Wo es für die meisten "Nichtprofessionellen" Autofahrer einen geilen Kick bedeutet, wenn sie mit einem hochtourigen teueren Modell herumheizen können und sich und anderen den Macho beweisen dürfen, da ist es für den Taxi-Unternehmer, der seit zehn Jahren "auf dem Bock" sitzt, eben nur ein Mittel zum Zweck.
Es dient zum Lebensunterhalt.
Hier passt das Thema Risikomanagement:
- Bremsen müssen gut sein
- Auto erstklassig gewartet
- etc...
Fatale nicht selbst beinflussbare Risiken muss man begrenzen soweit möglich (Airbag...)
Fatale, selbst verschuldete Risiken muss man begrenzen.
Grundsätzlich kann man diese Risiken nur dadurch ausschliessen, dass man nicht Auto fährt.
Wenn doch, muss man sie akzeptieren.
Aber ewig drüber lamentieren - das bringt gar nichts.
Im Trading wäre ein Airbag z.B. das Backup-System und Hotline zum Broker.. und evtl. automatisierte Stop und Loss orders beim absetzen.
Über Details kann man lang und breit diskutieren. Bringt aber hier nichts weiter. Wie gesagt .. 1000 Mal gehört.
Die meisten hier sind Autofahrer und lieben den Kick.
Einige wenige ... TH, Nixx, oder Plena, Don oder Geier ... die sind Taxi-Unternehmer.
Seit Jahren im Business.
Die sagen nicht mehr: "Hey super .. Endlich wieder mal schnell Auto fahren ! " wenn sie die Schicht beginnen.
- Sondern die fragen: Was steht an ?
- Welche Gäste stehen wo?
- Welche besonderen Anlässe gibt es, an denen jemand ein Taxi braucht ?
- Wie kann ich die Tour am besten planen ?
- Wo baue ich den Tankstopp ein ?
und so weiter ...
Nach der Schicht zählt man die Einnahmen.
Fertig.
Kaffeetrinken, Feierabend
@tradeaholic
Du gehst von falscher Voraussetzung aus, so wie es damals auch getan habe, als ich mit meinen Short Options im Forum angefangen habe.
Ich war der Meinung, es müsste doch für mindestens 80 % der Forumsteilnehmer faszinierend sein, weil man damit (nachgewiesen) jeden Monat 3-5 %
Performance erreichen kann.
Fassungslos musste ich akzeptieren, dass zwar anfangs Interesse vorhanden gewesen ist, aber letztlich es fast niemanden ernsthaft interessiert hat.
Immerhin haben sich drei Leute konkret damit beschäftigt.
Zwei haben Konten eingerichtet.
Einer tradet Short Options.
Von Fünftausend Usern ...
Eine Weile lang war ich frustriert.
Inzwischen habe ich es akzeptiert.
Man muss aufpassen, dass man mit der eigenen Frustration wegen mangeldem Interesse oder fehlenden Gespächspartnern nicht auch noch die übrigen vergrault, nur weil man selber einige Stufen auf der Trading-Kenntnis-Leiter höher erklommen hat.
So ist es halt mit Foren.
Und so handle ich weiterhin meine langweiligen Optionen ..
mache meine täglichen Analysen ...
Baue Stein um Stein mein Konto aus.
Und das Poblem, wie ich länger in guten Trades bleibe, habe ich damit gelöst.
Optionen benötigen halt mehrere Tage. Oder Wochen.
Vola Trades brauchen Monate. Manchmal ein Jahr
Beispiel: SVXY Short. Entry zwischen 72 und 80 - Ziel sind 32,50 -- eine GTC Order steht drin.
So oder so ... eine grössere Korrektur mit rapidem Vola-Anstieg wird kommen, wie das Amen in der Kirche.
Wann ? - Keine Ahnung. Ich lass die Dinger einfach stehen. Irgendein Trump oder Brexit oder ein China-Problem oder ein Fukushima oder Lehman ... wird schon kommen. Da habe ich überhaupt kein Zweifel.
Mag ja sein, dass man mit Elliot Wellen das gleiche erreicht. Warum nicht.
Mir sind da immer zuviele "Könnte - Hätte - sollte- Wenn" drin.
Und das Lieblingswort der Elliot-Jünger beim Rückblick in die Vergangenheit lautet "abgearbeitet"
So, als sei der arme Dax ein Kumpel aus dem Ruhrgebiet. Müde und kaputt. Abgearbeitet.
Noch besser: "Planmässig abgearbeitet"
Als hätte der Autor des Blogs damals einen ausgefeilten Plan selber geschrieben und der Index hat sich minutiös daran gehalten, wie ein folgsames Hündchen.
Den Nachweis, dass jemand wirklich Monat für Monat regelmässig Geld damit verdient, konnte mir bislang noch keiner mit realen Trades belegen.
Niemand.
Plena ist nah dran .. aber Plena macht ja viel mit Indikatoren. Das scheint zu funktionieren.
Aber gut. Wie sagt man in Köln so tolerant: "Jeder Jeck is anders"
Wie gesagt .. Traden ist ziemlich langweilig.
Hektisch vor dem Monitor sitzen bringt da nichts.
Eher Geduld.
Für die Spannung habe ich jetzt mein neues Spielzeug: Kurzfrist trades mit Volumenprofilen ..
Ansonsten in der Provence im Süden Frankreichs .. Wetter, Sonne, und guten Wein geniessen.
Wenn es dann aber "crasht", dann gehe ich halt den Katamaran schon früher kaufen. So what ?
La-Grande-Motte ist ja nicht weit. (Dort ist die Werft von Outremer.)