Mal sehen wie schlau es die Iraner anstellen, den Preis nicht ins Bodenlose zu drücken. Da die Nachfrage nach Öl im Marketingsinn ziemlich unelastisch ist (eine tieferer Preis wird die Nachfrage nur unwesentlich resp. langsam und langfristig beeinflussen), wird wie mehrfach erwähnt das Angebot den Preis tendenziell sehr stark bestimmen.
Ich bin nicht einmal sicher, ob es einen weiteren Downmove im Ölpreis geben wird.
Die Iran-Boost-Erwartung hing seit langer Zeit wie ein Damoklesschwert über dem Markt.
Unsicherheit und Angst über das kommende Verhalten Irans bestimmten den ins desaströse gefallenen Preis.
Ich kann mir vorstellen, dass das Gegenteil passiert, weil mit einem Schlag die Unsicherheit heraus ist.
Die Iraner sind klug genug, keinen Handelskrieg zu provozieren.
Erst einmal sind sie froh, dass die Sanktionen weg sind.
Im Land herrscht Aufbruchstimmung wie in Deutschland nach dem Krieg.
Annäherung an den Westen und Öffnung heisst jetzt die Devise. In den Jahren der Entbehrungen haben sie gelernt umzudenken.
Im Gegensatz zu den Arabern, speziell den Saudis, die noch immer in der märchenhaften Geld-Besoffenheit schwelgen und denen so ganz allmählich dämmert, dass längst Katerstimmung eingesetzt hat.
Die Prinzen und die Paläste müssen haushalten. Das Geld aus dem Öl reicht nicht mehr um den überbordenden Verteilungs-Staatshaushalt zu halten und die gewohnten Vergünstigungen für die Bediensteten zu gewährleisten.
Sie haben es über jahrzehnte versäumt, Alternativen für die Post-Öl-Ära aufzubauen.
Die vorwiegend whahabitische gläubige Bevölkerung ist wenig gebildet und verharrt in Traditionen.
Folge:
Reserven werden angegriffen, Beteiligungen an EU- und US Unternehmen verkauft. Geld muss beschafft werden !
Das drückt auf die Aktienkurse, weltweit.
Norwegen wäre auch ein Thema ...
Gruss
Don