EU Wirtschaft

Vielleicht hat jemand Lust, gewisse Aussagen an der vierten Tagung des «UBS-Center of Economics in Society»  in der Reihe «Economic Dialogue»  zum Thema «Sound Economic and Institutional Foundations for Europe» zu diskutieren,

Eine Quelle dazu im Tagi: Goldinitiative is a bizarre idea, just bizarre. And very dangerous.»

Vielleicht hat jemand noch andere (öffentliche) Quellen

Beispiele:

Turner weist darauf hin, dass man vor der Krise noch sehr viel Vertrauen hatte, makroökonomische Fragen geklärt zu haben. Dass die Welt so lange hatte, um sich von der Krise zu erholen, lag seiner Ansicht nach vor allem daran, dass die Verschuldung des Privatsektors – und er betont nochmals, dass es der Privatsektor sei – dramatisch zugenommen hat, von rund 50 Prozent gemessen am BIP bis zu 180 Prozent in den entwickelten Ländern insgesamt. Die Entwicklung fand nicht nur in den letzten Jahren, sondern vor allem seit den 1980er-Jahren statt
oder

Die Finanzierung von Anlagen durch Kredite führe dann zu höheren Preisen von denen, was zur Erwartung führt, dass die Preise weiter steigen. Dies wiederum führt zur weiteren Verschuldung, zum Kauf von Immobilien oder anderen Anlagen, und so dreht sich die Spirale anfänglich immer weiter nach oben – bis zum bösen Erwachen. Dann dreht sich die Spirale rasch nach unten.

...

Immobilien bezeichnet Turner als grösstes Risiko für Volkswirtschaften mit Verweis auf das eben Ausgeführte. Die grösste Zunahme an Vermögen, wie sie Thomas Piketty gezeigt habe, gehe tatsächlich auf höhere Immobilienpreise zurück.
 
Vielleicht hat jemand Lust, gewisse Aussagen [...] zu diskutieren ...
Au ja!

Was generell auffällt: Aktive Banker und ehemalige Banker vertreten andere Ansichten.

Konkret spricht Axel Weber als ehemaliger BuBa-Chef viel offener und direkter die Probleme an als die aktiven Banker, die - wer mag es ihnen verdenken - ihre Pfründe verteidigen und die Schuld anderen zuweisen. Stichworte "private Verschuldung", "Staatsverschuldung". Dabei vergessen die aktiven Banker sehr schnell, dass sich die Staaten ab 2009 nur deshalb so stark verschulden mussten, um die maroden Banken zu retten.

Interessant - wenn auch in der Öffentlichkeit wenige beachtet - sind deshalb auch die Aussagen, Interviews mit Alan Greenspan, seit er sein Amt an Ben Bernanke übergeben hat. Von der Last befreit, als Vorsitzender der FED jedes Wort auf die Goldwaage legen zu müssen, spricht er seither sehr offen und freizügig über gemachte Fehler - auch seine eigenen!

 
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Dabei vergessen die aktiven Banker sehr schnell, dass sich die Staaten ab 2009 nur deshalb so stark verschulden mussten, um die maroden Banken zu retten.
"die Staaten" ist wohl allzu allgemein. Ohen jetzt eine präzise Auflistung zu verlangen, könnte man doch einige Beispiele anfügen. Konkret dürfte diese Aussage auf Irland zutreffen, vielleicht auch Spanien, UK (?)   ...

Würde mal behaupten, dass es auf CH, USA, DE und die meisten andern Staaten nicht zutrifft.

Wer weiss, welche andere Länder sich wegen Bankenrettungen stark verschulden mussten.

 
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Betreffend Spanien. Business as usual?

Bemerkenswert die Höhe der Leerstände in den Wohnungen. Besonders bemerkenswert die Differenz von rund 50% in den Schätzungen. Ganz besonders bemerkenswert die 100'000 "unverkäuflichen" Objekte, welche in Boomzeiten wohl verkäuflich gewesen wären. Kunden in Blasen besonders dumm???

Quelle CBN

Spanien Immobilien.jpg

 
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"Lange Gesichter" wäre vielleicht etwas diplomatischer ausgedrückt gewesen ;-)

Ich halte auch nichts von dem ewigen Amibashing. Aber teilweise kann ich es auch verstehen. Die US Regierung hat halt manchmal schon das Gefühl sie seien das Mass aller Dinge. Alle müssen nach ihrer Nase tanzen und sie dürfen ihre Nase überall reinstecken. Beispiel Schwarzgeld in der Schweiz. Amis kommen und fordern mal schnell ein paar Milliarden Entschädigung von den Schweizer Banken. Bundesrat und Banken geben kleinbei und küssen den Amis noch die Füsse. Ich meine Hallo!? Kein anderes Land auf der Welt hätte das in diesem Stil machen können. Dabei haben die Schweizer Banken weissgott nicht nur Vermögen von US Bürgern versteckt.

Da wäre es schon mal lustig dessen Gesichter zu sehen, wenn sich auf der Welt mal zwei Grossmächte verbünden ohne die Nase der USA mittendrin.

 
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Das ist genau das Problem. Man haut auf die andern, um von den eigenen Problemen abzulenken. Das Kuschen der Schweizer Regierung und den Firmen vor den Amerikanern finde ich auch zum Ko... , bin aber der Meinung, dass wir die Fehler zuerst  bei uns selber suchen sollen. Warum haben gerade sich so patriotisch gebende Parteien Mühe, sich von US-Diktaten zu lösen?

@marcello: Mit "Grossmacht" hast du wohl kaum die EU gemeint, oder?

Der Schweiz als Kleinstaat vorzuwerfen, sie sei ängstlich ist doch etwas unfair wenn man sieht, wie die "mächtige" EU kuscht. Und die EU-Wirtschaft? Welche technologischen Innovationen kommen von ihr? Beispiel: Warum ist Tesla eine US-Bude in den USA? Warum haben es die führenden deutschen Autohersteller (Mercedes, Audi, BMW etc. plus Bosch als Autoelektriker) nicht geschafft, etwas ähnliches auf die Beine zu stellen?

Meine persönliche Erfahrung: Kommt hierzulande jemand mit einer neuen Idee, werden ihm zuerst alle potenziellen Risiken entgegengehalten. Das "out-of-the-box-thinking"  war selten eine Stärke des Managements. Das war bei den US-Firmen die ich kannte anders. Man sah zuerst die Chancen einer Idee.  Randbemerkung: Dies trifft auf die Firmen zu, nicht aber auf die amerikanische Gesellschaft (auch Politik, Justiz), die ich selber weitgehend als stockkonservativ (unliberal) und unfähig zu Reformen beurteile.

Zur Schweiz bringe ich nochmals das Beispiel welches ich früher schon mal brachte. Zu meiner Schulzeit (lang ists her) erklärte uns ein Lehrer den Erfolg der Schweiz anhand der Uhrenindustrie. Als rohstoffarmes Land hätten wir es in Kombination mit Intelligenz und Fleiss geschafft, aus einer Tonne Stahl (Wert ein paar Tausend Franken) zehntausende von Uhren (Wert Millionen von Franken) herzustellen. Die Randbedingung "keine Rohstoffe" stimmt noch immer! Bezüglich Intelligenz und Fleiss bin ich mir da nicht mehr so sicher. in den 60er jahren hatten wir an der ETH  brillante IT-Köpfe. Warum wurde die Schweiz keine führende Software-Nation?

Noch eine wahre Begebenheit: 1973 war ich an einem Intel-Seminar in Zürich zum Thema Mikroprozessoren. Am Schluss fragte ein Zuhörer den Referenten: "Wie definieren sie einen Mikroprozessor?" Antwort: "Wir entwickeln, produzieren und verkaufen Mikroprozessoren. Das Definieren überlassen wir den Deutschen!"  Amerikanische Arroganz vom feinsten ..

 
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http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/01/03/schachzug-gegen-die-usa-russland-raet-eu-zum-ausstieg-aus-dem-ttip/

Herrliches Szenario..., wird wahrscheinlich nur ein Wunschdenken bleiben... die dämlichen Amifressen bei einem Zustandekommen wären unbezahlbar!
Wage zu behaupten, dass einem durchnittsmerikaner zum thema TTIP ohne google nicht viel einfällt. Diese leute sind nur instrumentalisierte opfer des systems und ich habe wirklich mitleid mit ihnen.

TTIP ist allerdings ein aus meiner sicht genialer schachzug um aus europa eine US kolonie zu machen und ein meilenstein für den hegemon aus seiner misere herauszukommen - geschickt verpackt und auf kosten anderer.

Für jene strategen und drahtzieher empfinde ich tiefste verachtung und wünsche ihnen ein klägliches scheitern und genau deren FRESSEN habe ich gemeint.

 
Man muss hier vielleicht unterscheiden zwischen dem Amerika der "Founding Fathers", das wir alle lieben. Jenes Amerika, das jeden Kopf aufgenommen hat, das jedem eine Chance bot und das sich durch Innovation und Intelligenz zur Supermacht gemausert hat.

... Mit dem Amerika das wir heute als Imperium erleben, das sich überall einmischt, ungerechtfertigte Kriege anzettelt, jegliche Fairness von Kaufmannsehre bis zur Ethik der seriösen Banker so lange mit Füssen tritt bis sie verschwindet und durch einen gesellschafts-schädlichen Turbo-Kapitalismus schlimmster Sorte ersetzt, der nur auf die Bereicherung einiger Weniger (wahlweise als Elite oder Abschaum zu bezeichnen) abzielt.

Aber auch das ist nicht als Antiamerikanismus zu verstehen, denn die normalen, mittelständigen, ehrlichen und fleissigen Amerikaner leiden darunter mindestens genau so (wenn nicht noch mehr) wie alle anderen.

 
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Wage zu behaupten, dass einem durchnittsmerikaner zum thema TTIP ohne google nicht viel einfällt. Diese leute sind nur instrumentalisierte opfer des systems und ich habe wirklich mitleid mit ihnen.
Dem Durchschnittseuropäer fällt da mit Sicherheit mehr ein :rolling: , da sie ja nicht instrumentalisierte Opfer ihres Systems sind. Deshalb auch kein Mitleid mit ihnen.

 
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Noch eine wahre Begebenheit: 1973 war ich an einem Intel-Seminar in Zürich zum Thema Mikroprozessoren. Am Schluss fragte ein Zuhörer den Referenten: "Wie definieren sie einen Mikroprozessor?" Antwort: "Wir entwickeln, produzieren und verkaufen Mikroprozessoren. Das Definieren überlassen wir den Deutschen!"  Amerikanische Arroganz vom feinsten ..
Das könnte man aber auch als gesunden Humor klassifizieren.

Gruss

humorfritze

 
Der Schweiz als Kleinstaat vorzuwerfen, sie sei ängstlich ist doch etwas unfair wenn man sieht, wie die "mächtige" EU kuscht.
Hat schon was. Die EU verhandelt ja auch nicht um die bilateralen Verträge mit der Schweiz. Da gibt es laut diversen Aussagen von EU-Politikern null Spielraum. Eigentlich nichts anderes als das von Geetee erwähnte TTIP, welches der EU von den Amis aufgebührdet werden soll.

 
Man muss hier vielleicht unterscheiden zwischen dem Amerika der "Founding Fathers", das wir alle lieben. Jenes Amerika, das jeden Kopf aufgenommen hat, das jedem eine Chance bot und das sich durch Innovation und Intelligenz zur Supermacht gemausert hat.
Ich meine man müsste vor allem unterscheiden zwischen US-Politik und den Menschen bzw. dem Land. Die USA ist ein wunderschönes Land und die (US)-Amerikaner sind sehr gastfreundliche und umgängliche Menschen. So zumindest meine Erfahrung. Doch vieles was von der US-Regierung kommt, da kann ich überhaupt nichts mit anfangen.

 
Der Schweiz als Kleinstaat vorzuwerfen, sie sei ängstlich ist doch etwas unfair wenn man sieht, wie die "mächtige" EU kuscht.
Hat schon was. Die EU verhandelt ja auch nicht um die bilateralen Verträge mit der Schweiz. Da gibt es laut diversen Aussagen von EU-Politikern null Spielraum. Eigentlich nichts anderes als das von Geetee erwähnte TTIP, welches der EU von den Amis aufgebührdet werden soll.
In Sachen "aufgebürdet" sehe ich es eher so, dass dieses TTIP von einigen Wirtschaftsführern (von beiden Seiten des Atlantiks)  der EU und den USA aufs Auge gedrückt werden soll. Dieses Abkommen wird nur einigen Multis (und wohl einigen Politikern) zu noch mehr Marktmacht und Finanzmaximierung dienen. Die Bürger der USA und der EU werden die Zeche bezahlen.

Absolutes NoGo wäre eigentlich die darin enthaltene Klausel der "privaten Schiedsgrerichte" in Sachen Investitionsrisiko. Aber genau dieser Punkt wird von den Profiteuren durchgedrückt werden. Denn dies ist eines der Herzstücke, das zu risikoloser Expansion verhelfen wird. Eine Art Investitions-Risiko-Garantie auf Kosten des Steuerzahlers, der weder zur Investiton selbst noch zu deren Absicherung etwas zu sagen haben wird. 

Da ist Monopolismus geradezu harmlos dagegen. :bravo:

Und die EU-Politiker in ihrer Naivität werden es akzeptieren, wetten dass :?:

 
Ein Hoffnungsschimmer für die europäischen Aktien
UBS Sees Glimmer of Earnings Hope Giving Europe Stocks Boost

Maybe, just maybe, we are getting close to actually delivering some earnings growth in Europe as we go into 2017,” Nelson said. “Just a small amount of earnings growth will be seen positively, particularly by international investors.”
( Nick Nelson, head of European equity strategy at UBS in London)

Vielleicht, nur vielleicht kommen wir in die Nähe von etwas Gewinnzunahmen ....

Prophezeiung mit Schweizer Präzision. Sie wird mit 100 % Sicherheit eintreffen.

 
In Sachen "aufgebürdet" sehe ich es eher so, dass dieses TTIP von einigen Wirtschaftsführern (von beiden Seiten des Atlantiks)  der EU und den USA aufs Auge gedrückt werden soll. Dieses Abkommen wird nur einigen Multis (und wohl einigen Politikern) zu noch mehr Marktmacht und Finanzmaximierung dienen. Die Bürger der USA und der EU werden die Zeche bezahlen.

Und die EU-Politiker in ihrer Naivität werden es akzeptieren, wetten dass :?:


Der Bürger zahlt immer und jede Zeche. Das ist auch richtig so. Mit seiner beschränkten Intelligenz lässt er sich auch immer von den wichtigen Dingen ablenken. Und in dieser Zeit wird er über den Tisch gezogen. Und wenn er es bemerkt, dann schreit laut und ist zufrieden wenn der Sündenbock bekannt ist. Dass er trotzdem zahlt, nimmt er nur selten wahr.

Der Bürger ist wie der Börsianer. Er vergisst sehr schnell und wiederholt Fehler. Lernfähigkeit ? = 0.

 
Vermutlich ist TTIP in der Zwischenzeit RIP
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Und in dieser Zeit wird er über den Tisch gezogen


Erinnert mich an den alten Witz eines ehemaligen Personalchefs:  "Die Kunst der Personalführung besteht darin, den Mitarbeiter derart über den Tisch zu ziehen, dass er die entstehende Reibungswärme als Nestwärme empfindet!"

 
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