6 Wochen Ferien für alle - JA/NEIN

Ich will euch ja nicht aufhalten, JA zur Initiative zu stimmen. Mir ist das egal.Aber nur unter dem Motto, die anderen haben und ich will auch, kann nicht die Entscheidung für JA sein.Denn ansonsten müsst ihr euch dann nicht fragen, warum wieder mehr Personal abgebaut wird.

 
Nehmen wir an wir haben ein KMU mit 20 Mitarbeitern.Jeder kriegt jetzt 6 Wochen Ferien und hatte bis jetzt 4 Wochen.2 Wochen x 20 Mitarbeiter = 40 Wochen Ausfall der Arbeitsleistung (zu 100% bezahlt wohlverstanden).
Das ist aber auch das extrem Beispiel. Hat nicht die Mehrheit jetzt schon 5 Wochen Ferien? Dann wären es nur noch die Hälfte in der Rechnung.Und was man auch mal festhalten sollte: Der Mehraufwand fällt erst dann an, wenn auch ein neuer Arbeitnehmer eingestellt werden muss. Es könnte auch sein, dass die Produktivität der Arbeitnehmer zunimmt wenn sie eine Woche mehr Ferien haben. Oder anders rum wage ich mal zu behaupten, dass wohl die wenigsten wirklich voll ausgelastet sind. Das heisst dass in vielen Fällen wohl die eine Woche mehr Ferien gar keine Folgen haben wird. Dies einfach um mal aufzuzeigen, dass es eben auch anders laufen könnte in vielen Fällen. Die einfache Rechnung betreffend Mehrkosten geht eben in der Praxis nicht 1:1.Aber auch ich bin der Meinung, dass 6 Wochen als Minimum für alle zuviel sind. Wiso nicht bei 5 ansetzen?...
Was ich nicht ganz verstehe: Es gibt immer noch viele Arbeitnehmer in der Schweiz welche nur 4 Wochen Ferien pro Jahr haben. Wäre es da nicht vernünftiger die Untergrenze auf 5 Wochen für alle anzupassen. Dann ist wenigstens gewährleistet, dass alle mindestens 5 Wochen haben. Das Problem ist wahrscheindlich, dass wenn die Abstimmungsvorlage auf "5 Wochen Ferien für alle" lauten würden, dann würden alle welche jetzt ja schon 5 Wochen Ferien pro Jahr haben NEIN stimmen, denn es bringt ihnen ja nichts da sie schon 5 Wochen haben. Also machen wir doch einfach 6 Wochen, dann stimmen sicher mehr für JA. Irgendwie auch bescheuert oder!?
:? ...geht ein Bisschen nach diesem Motto:
Aber nur unter dem Motto, die anderen haben und ich will auch, kann nicht die Entscheidung für JA sein.
 
Aber auch ich bin der Meinung, dass 6 Wochen als Minimum für alle zuviel sind. Wiso nicht bei 5 ansetzen?... :? ...geht ein Bisschen nach diesem Motto:

Aber nur unter dem Motto, die anderen haben und ich will auch, kann nicht die Entscheidung für JA sein.
Ich persönlich halte die 6 Wochen auch für sehr DUMM! 5 Wochen hätten eine realistische Chance gehabt. 6 Ist wohl zuviel. Aber um das ganze zu präzisieren. Es wird auf 5 Wochen angehoben und auf 6 wird dann Schrittweise erhöht.
 
Wie rechnest du es? Ist die Frage.Nehmen wir an wir haben ein KMU mit 20 Mitarbeitern.Jeder kriegt jetzt 6 Wochen Ferien und hatte bis jetzt 4 Wochen.2 Wochen x 20 Mitarbeiter = 40 Wochen Ausfall der Arbeitsleistung (zu 100% bezahlt wohlverstanden).Nehmen wir an ein Arbeiter verdient 5000 brutto plus Arbeitgeberleistungen. Runden wir auf 10'000.-/ Monat.40 Wochen sind 10 Monate zu 10'000.- = 100'000.- Mehrkosten für das KMU.Du musst also schon einen schönen Auftrag kriegen, der dir 100'000.- Netto-Gewinn bringt.Ich denke, mit dieser sehr einfachen Rechnung sieht man das Debakel.Lassen wir mal die Ungerechtigkeit von Kader zu Normalangestellten weg.
Es ist doch nicht so schwer das zu sehen:Das ist ein Argument, welches die Befürworter einfach in eine neue Arbeitsstelle umrechnen. Dass die Mehrkosten über die Lohnreduktion bei den restlichen MA kompensiert werden wird, kann vorausgesetzt werden :!:Sicher ist immer noch die Frage, kann dieser neue MA die Aufgaben aller erfüllen, was wohl eher selten der Fall sein dürfte (ausgenommen Grossfirmen). Also auch da halt wieder das Problem, dass eine generelle Lösung nicht für alle gleich einfach oder gleich schwierig zu managen sein dürfte.@deepblue: Richtig, möchte ich unterschreiben die Aussage. Wobei dies halt wieder eher auf die Manager zutrifft als auf die Inhaber.
 
Ich gehe einig, dass es zu einfach wäre, die angeblichen Mehrkosten einfach auf neue Mitarbeiterkosten umzurechnen ohne den Faktor Lohnreduzierung einzurechnen.Ich bin aber der Meinung, dass es viele (sogar sehr viele) Arbeiter gibt die nahe am Existenzminimum sind und lieber 200 Franken mehr Lohn haben als 2 Wochen mehr Ferien. Ganz einfach weil sie das Geld brauchen zum leben.Daher bin ich gegen 6 Wochen Ferien für alle. Man sollte viel mehr etwas in ein gutes Arbeitsklima investieren. Und so wie es RPH macht finde ich gut. Dann kann jeder selber entscheiden ob er 4 oder 10 Wochen Ferien will.Bei uns ist es auch so. 5 Wochen sind bezahlt und der Rest ist seine Sache.

 
Ja die Tendenz ist klar. Für die meisten hier scheinen 6 Wochen an sich zu viel zu sein, vor allem aber die generelle Vorschrift wird abgelehnt. Ist zu verstehen, wenn man es aus der eigenen Perspektive betrachtet, die möglicherweise eben komfortabel ist.Es ist sicher zu begrüssen, wenn in einem Unternehmen wie es RPH beschreibt die Arbeitszeit und Freizeit auf einer persönlichen Ebene ausgehandelt werden kann und das fair zu und her geht. Es ist aber halt in einer Fabrik mit hunderten von "kleinen Angestellten" nicht so, sondern da werden diese Dinge immer noch "von oben" diktiert. Und "von oben" heisst leider, dass es von Menschen in komfortabler Lage diktiert wird, die dabei der Meinung sind, dass es nur so richtig ist, wie sie es sehen......Was sind also die richtigen Rahmenbedingungen, die auf alle angewendet werden können? Sind sie zu eng gefasst, sind sie evtl. und wahrscheinlich für einige Teilnehmer schädlich, sind sie zu weit gefasst, gibt es zu viele Lücken die ausgenutzt werden können. Welche Lösung findet keine Verlierer........

 
Eigentlich gebe ich euch vollkommen recht. Und die Lösung ohne Nachteile gibt es nicht.Aber:Die 6 Wochen Ferien Regelung ist ja für die unteren Einkommensschichten gedacht. Die wo eben fremdbestimmt werden und nicht die Möglichkeit haben, grosszügige Ferienregelungen mit der Firma zu treffen.Und genau diese Einkommensschicht ist ja genau die wo eben eigentlich knapp genug fürs überleben verdient. Sie sind auf einen 13. Monatslohn angewiesen, damit sie die Steuerschulden bezahlen können. Und diese Mitarbeiter verzichten dann nicht freiwillig auf ein Teil des Einkommens (sie können es sich gar nicht leisten).Und wenn jemand das Gefühl hat, die 6 Wochen kriegt der Mitarbeiter ohne Einbussen beim Lohn, dann ist das wohl ein Wunschdenken.Somit sind die sozialen Gedanken hier ja schön... Aber wahrscheinlich von Leuten ausgedacht, welche sich nicht Ende Monat nach jedem Franken strecken müssen... Wieder von einer Teppichetage geplant...

 
Ich stimme Nein. Der Nachteil den die Wirtschaft dadurch erleben würde wären riesig. Die Befürworter dieser Initiative sollten sich fragen warum sie sich immer noch in einem Job befinden der sie nicht erfüllt. Die Gesellschaft funktioniert so. Wir alle ziehen daraus Vorteile. Man sollte sich dessen bewusst sein und den für sich besten Weg finden. Eine Woche mehr Freizeit im Jahr gegen fünf und vierzig Wochen Erfüllung! Da sollte einem die Entscheidung nicht schwer fallen. Ich finde wir haben wirklich wichtigere Themen um die wir uns kümmern sollten. Schauen wir uns doch nur mal zum Beispiel Portugal an. Die Leute dort haben acht Wochen Ferien, aber die Wirtschaft ist völlig am Ende. Das Lohnniveau reicht knapp zum überleben. Wir können froh sein dass es bei uns anders ist.

 
Natürlich wäre eine Woche mehr Ferien im Jahr etwas schönes. Es ist wirtschaftlich einfach nicht sinnvoll. Wenn wir unsere Lebensqualität behalten wollen ist es nicht sinnvoll wenn wir uns solche Gedanken machen. Ich denke auch zu einem erfüllten Leben wird diese einte Woche mehr nicht viel beitragen. Jeder sollte seine Lebensqualität dahingehend verbessern in dem er sich eine Arbeit sucht in der er eine gewisse Erfüllung findet. Ich bin mir sicher, dass mir viele da nicht zustimmen. Wir leben nun mal in diesem System und haben sehr viele Vorteile davon. Ich finde mehr Ferien ist der falsche Ansatz um seinen Wohlstand zu erhöhen.